Vietnam – ein Reisebericht Teil 1
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Wir, das heisst ich und mein Mann, waren zum ersten Mal in Vietnam, sind uns aber gewohnt, unsere Reisen selber zu organisieren und selbständig zu reisen. Meistens buchen wir nur den Hin- und Rückflug und die ersten beiden Nächte (so von wegen Jetlag), dann buchen wir Tag für Tag, damit wir maximal flexibel bleiben und je nach dem, länger oder kürzer an einem Ort bleiben können.
Natürlich suchen wir immer für UNS interessante Orte, Gewürzplantagen, Teegärten, Märkte…Das heisst, dass wir oftmals neben den üblichen Touristenpfaden wandeln. Ausserdem suchen wir, wo möglich den Kontakt zu den Einheimischen. Besuchen Kochkurse, fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln und treffen Facebook-Bekanntschaften (vor allem Drechselfreunde von Matthias, meinem Mann)
So haben wir uns auch auf den Weg gemacht nach Vietnam. Hier unsere Impressionen und der eine oder andere Tipp.
Tolle Reiseführer findest du übrigens hier (Schweiz):
und hier (Deutschland):
Unsere erste Woche – Hanoi und Umgebung
Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel sahen wir hunderte, wenn nicht tausende von Motorrollern. Viele trugen Zweige mit sich oder aber ganze Kumquat-Bäumchen. Am Strassenrand hielten Händler sie feil. Später erklärte uns jemand, dass die Zweige Pfirsichzweige sind, die extra gezüchtet wurden, so dass sie am Neujahr blühen. Gemeint ist das Lunar New Year, also das Neujahr das auch die Chinesen feiern und das sich nach dem Mond richtet. In Vietnam steht dieses Jahr (2019) vom 4.2 bis 9.2 (fast) alles still, weil Tet-Holiday ist. Das haben wir nicht bedacht. Am Sonntag nach den Tet Ferien einen Flug von Hanoi nach Ho Chi Min zu finden – zu einem vernünftigem Preis – ist leider unmöglich. Da wäre es jetzt mal besser gewesen, nicht allzu spontan zu sein, sondern vorzuplanen. Na ja, eine Lösung gibt es immer und wir haben kurzerhand einen Flug nach Nha Trang gebucht.
Aber jetzt ist erst mal Hanoi angesagt
Unser Hotel «Le Beauté de Hanoi» liegt an einer ruhigen Nebenstrasse im alten Zentrum. Wir wurden aufs freundlichste begrüsst und eingecheckt. Zur Begrüssung gab es auch eine Tasse Tee und kandierte Ingwerstücke. Beim zweiten Aufenthalt bekamen wir sogar einfach so ein Upgrade – das heisst in diesem Falle ein grösseres Zimmer mit einem Fenster mit Blick auf die Stadtdächer. (In Grossstädten in Vietnam haben die Hotelzimmer oftmals keine Fenster, oder nur Fenster in einen Innenhof/Hinterhof. Meistens steht in den Zimmerbeschreibungen nicht «ohne Fenster» sondern Zimmer mit Fenster werden als «mit Fenster» gekennzeichnet. Der Vorteil eines fensterlosen Zimmers ist, dass es ruhiger ist ?)
Das alte Ha Noi zu Fuss entdecken
Dann ging es los auf Entdeckungsreise. Erste Herausforderung ist das Überqueren der Strasse. Auf den Strassen herrscht dichter Auto- und vor allem Motorroller-Verkehr. Im Hotel gaben sie uns den Tipp nicht zu zögern, langsam aber stetig zu gehen und NIEMALS einen Schritt zurück zu machen. Das nahmen wir uns zu Herzen – und es funktionierte!
Wir verschafften uns erst einmal einen Überblick über unsere nächste Umgebung, gewöhnten uns daran, dass hier der Fusssteig nicht für die Fussgänger ist, sondern als Parkplatz für Motorroller oder zur Vergrösserung der Läden benutzt wird.
Essen in Ha Noi
Überall sind Strassenküchen. Am Morgen werden kleine Tische und Hocker rausgestellt, die Küche eingerichtet und los kann’s gehen. Wir assen in mehreren solchen Strassenküchen und es schmeckte uns. Wir assen Phò – eine Suppe mit Reisnudeln, Gemüse, Sprossen und Rind- oder Pouletstücke (Phò Bo/ Phò Ga) drin oder dann einen Hot Pot (entweder wie ein Tisch-Grill oder aber ähnlich wie ein Fondue Chinoise, das es auch in vegatarischer Variante gibt). Beim Essen kann man noch dem bunten Treiben auf der Strasse zuschauen. Und mit bunt meine ich wirklich bunt, überall herrscht ein Gewusel….das Leben hier findet auf der Strasse statt!
Als Restaurant kann ich besonders das «Duongs» empfehlen. Die Tischdekoration besteht aus verschiedenen Gewürzen und dort habe ich den weltbesten Zimtdrink genossen!
Shoppen im alten Ha Noi
Wenn du gerne über Märkte schlenderst oder Läden besuchst kommst du hier voll auf deine Rechnung. Ein Laden reiht sich an den Nächsten. Du findest Tee, Kaffee, Stoffprodukte wie Seidenschlafsäcke, Schals oder aber Essstäbchen, Teegeschirr und natürlich Esswaren, frische und getrocknete, wie Nüsse oder kandierte Früchte. Wir haben sehr feinen Tee nach Hause gebracht den wir im «VietAroma» gekauft haben. Oftmals kann man in diesen Läden auch Tee probieren.
Ein Tipp von uns: Vietnam produziert Marken-Winterbekleidung und Marken-Taschen und Rucksäcke welche du dort vor Ort zu einem tieferen Preis als in Europa kaufen kannst. Aber Achtung, manchmal sind es auch nicht Originale!
Der See – Ho Hoan Kiem
Am Südende der Altstadt liegt ein kleiner See den du gut zu Fuss umrunden kannst. Da Tet-Holliday war, war überall viel los. Ganze Familien waren unterwegs, alle festlich gekleidet und in Feierstimmung. Strassenverkäufer hielten Früchte und Zuckerwatte feil (Ich habe noch nie so schön geschnittene Ananas gesehen!) und Strassenmusiker unterhielten die Zuschauer.
Im See gibt es ein einen kleinen Tempel, der durch eine wunderschöne Holzbrücke mit dem Festland verbunden ist. Am Abend ist alles noch schön beleuchtet.
Halong-Bay – ein Muss
Nach dem turbulenten Hanoi – und weil eben Tet-Holiday ist – liessen wir uns vom Hotel einen Ausflug in die Halong Bay organisieren. Meiner Meinung nach ist ein Besuch dieses Unesco-Weltnaturerbes ein Muss.
Diese Ausflüge sind super organisiert, mit Abholung vom Hotel in Ha Noi oder Hai Phong. Wir machten eine Tour mit Athena Cruise, mit Übernachtung auf dem Schiff. Für alles war gesorgt, das Essen war hervorragend und die Ausflüge ins «Floating Fisher Village» und in die Tropfsteinhöhle waren spannend. Im Floating Fisher Dorf kannst du wählen zwischen im Ruderboot rumgefahren zu werden oder im Kayak selber zu rudern. Wir wählten das Kayak, was dann doch etwas in die Arme ging, zumal mein Mann meistens fotografierte anstatt zu rudern. ?.
Am Abend gab es noch einen Minikochkurs, wo wir Springrolls selber machten. Endlich habe ich einen Trick gelernt, wie man die Reispapierblätter befeuchtet, ohne dass sie nachher zerreissen – man legt sie einfach auf einen feuchten Waschlappen und kann sie dann direkt darauf aufrollen.
Zwischendurch kann man immer wieder die Aussicht geniessen und die Landschaft – welche mit ihren beinahe 2000 Kalksteinformationen wirklich spektakulär ist – an sich vorbeiziehen lassen.
Bei sonnigem Wetter ein Traum, und bei weniger sonnigem Wetter ebenso ein Traum, weil dann alles ganz verzaubert wirkt.
Wie überall, wo viele Touristen sind, ist natürlich auch der Effekt auf die Umwelt gross, viele Schiffe bedeuten leider auch viel Verschmutzung.
Hai Phong
Wir blieben noch eine Nacht in Hai Phong, wo wir einen Drechsler besuchten. Dank Dung Phang bekamen wir einen Einblick in das Leben in Vietnam ausserhalb der Touristenströme. Es war ein lehrreicher und vor allem vergnüglichen Tag. Danke Dung Phang für deine Gastfreundschaft!
Von Hai Phong ging es dann wieder zurück nach Hanoi mit dem Zug. Vorbei an unzähligen Reisfeldern und kleinen Dörfern. Inmitten von vietnamesischen Familien lernten wir ihre Art zu Reisen kennen. Sehr spannend war zu sehen wie sie sich verpflegen während der Fahrt. Viele hatten zu Essen bei sich, Sonnenblumenkerne, Früchte oder Kekse. Es gab aber auch eine mobile Bar mit Kaffee und Snacks. Für uns sehr ungewöhnlich waren die Bananenblattpäckchen mit gekochtem Essen drin die man von der mobilen Bar kaufen konnte.
Phan Thiet und Nui Me
Von Hanoi ging es nun weiter mit dem Flugzeug nach Nha Trang von wo aus wir mit einem privaten Fahrer nach Phan Thiet fuhren. Phan Thiet und vor allem Nui Me sind sehr touristisch, mit schönen Stränden, unzähligen Hotels und Restaurants.
Wir hingegen wollten dort gerne eine Fischsaucen-Fabrik besuchen um zu sehen wie diese allgegenwärtige Fischsauce (Nuoc mam) produziert wird. Leider fanden wir im Internet fast gar keine Informationen und auch im Hotel wussten sie nichts von einer «Fabrik». Wir fanden dann heraus, dass es mehrere kleine Produzenten gibt, die ihre Saucen direkt am eigenen Stand an der Strasse verkaufen. Zwischen Phan Thiet und Mui Ne wurden wir fündig (wir gingen einfach der Nase nach) und konnten auch einen Blick in die Fässer werfen. Leider bekamen wir keine Erklärungen aus sprachtechnischen Schwierigkeiten.
Allen, die Fisch und Meeresfrüchte mögen, empfehlen wir im Mui Ne Fishingvillage zu Abend zu essen. Dort kommt alles fangfrisch auf den Tisch!
Nächste Woche geht es dann weiter nach Ho Chi Minh
Eine kleine Hilfe bei Sprachproblemen gibt dieses OhneWörterBuch, wo alles gezeichnet ist!