Thailändisches Essen
Thailändisches Essen ist sehr vielfältig und fast immer wird mit unterschiedlichen Geschmäckern im gleichen Gericht gespielt.
Süss – sauer, scharf – süss, salzig – süss.
Zucker, Chili, Fischsauce und Limettensaft fehlen auf keinem Tisch in Thailändischen Strassenküchen.
Bei jedem Essen gibt es sozusagen eine Geschmacksexplosion im Mund.
Das fängt schon bei den kleinen Vorspeisen an. Da werden Kokosnussstreifen, Chili, Knoblauch, Zwiebeln, Erdnüsse und kleine getrocknete Garnelen in ein Pfefferstrauch-Blatt eingewickelt und alles zusammen gegessen.
Dann geht es weiter mit süss-sauren Suppen, scharfen Hauptspeisen und Dessert die nicht besonders süss sind, sondern oft noch eine salzige Note haben.
Das Frühstück in Thailand ist übrigens meistens nicht süss, sondern salzig. Gegessen wird zum Beispiel eine Reissuppe mit Pouletstücken drin oder Glasnudeln mit gekochten Eiern.
Sehr wichtig in der Thailändischen Küche sind die vielen Kräuter.
Vor allem Lemongrass, Basilikum, Koriander und Kaffernlimettenblätter werden grosszügig gebraucht.
Eine Spezialität von Nord-Thailand ist eine Kräuterwurst, da hat es nur etwa ein Drittel Fleisch drin, alles andere sind Kräuter und Gewürze.
Im Süden Thailands werden natürlich viel Fisch und Meeresfrüchte gegessen.
In Thailand wächst vieles in einer grossen Vielfalt. Zum Beispiel gibt es etwa neun verschiedene Auberginensorten, etwa sechs verschiedene Basilikumsorten und unzählige verschiedene Mango- und Bananensorten.
Für uns etwas ungewöhnlich sind die Desserts. Oftmals bestehen sie aus frittierten Früchten oder Gemüsen oder aus kleinen Teigschalen mit gestockter Kokosnuss-Sahne und Verzierungen aus Maiskörnern, Kräutern oder Eigelbstreifen. Eigelb wird überhaupt sehr viel in Desserts verwendet. Zusammen mit Bohnen-Pasten und Kokosnuss. Und dann sind da noch die Gelées in allen Farben und Formen. Sie werden als Topping über Kokosnuss-Eis gegeben oder einfach über Eis-Flocken die mit Sirup aromatisiert wurden. Viel Geschmack haben diese Gelées nicht, werden aber ihrer Konsistenz und Farbe wegen heiss geliebt.
Eine weitere, für uns ungewöhnliche Kombination ist eine Kokosnuss-Créme die in einem Kürbis gekocht wurde.
Nicht zu vergessen ist der süsse Klebreis, Sticky-Rice genannt mit Mango und Kokosnuss-Sauce – ein Klassiker! Nicht nur als Dessert, sondern auch als kleine Zwischenmahlzeit.
Überhaupt werden auch viele Früchte konsumiert – als ganzes oder als Smoothies. An jeder Strassenecke finden sich Verkaufsstände mit Früchtebechern. Wobei die Einheimischen auch diese nicht einfach so essen, sondern noch mit einem salzig-süss-scharfen Granulat bestreuen.
Speziell gefallen haben mir die kleinen Bananenblatt-Päckchen vom Grill. Sie werden mit Klebreis gefüllt welcher mit verschiedenen Pürées aromatisiert wird. Mit rotem Bohnenpürée, Süsskartoffelpürée, Taropürée oder Bananenpürée.
Lebensmittelläden wie wir sie kennen, gibt es nur wenige, das Leben spielt sich auf dem Markt ab.
Viele Familien ziehen die Kräuter und Gemüse selber im Garten. Was nicht im eigenen Garten wächst, wird meistens auf dem Markt eingekauft, wie auch Fleisch, Tofu und Gemüse.
Auf dem Markt wird auch frische Kokosnusssahne und Kokosnussmilch hergestellt. Da steht eine grosse Maschine die die geschälten Kokosnüsse reibt und quetscht. Und unten kommt dann die fertige Sahne oder Milch heraus – ja nachdem wieviel Wasser beigefügt wurde. Scheinbar kann auch Kokosnussmilch sauer werden, wenn sie zu lange steht. So wird Kokosnussmilch nur am frühen Morgen hergestellt, da sie die Hitze des Nachmittags nicht verträgt.
Apropos Markt, dort hat es auch immer einen Food-court, das heisst einen Bereich, wo man gekochtes Essen kaufen oder auch sofort essen kann.
Wir haben dort jeweils das Frühstück eingenommen. Vieles war uns natürlich unbekannt und gekochtes Gemüse mit Zwiebeln zum Frühstück ist für uns doch eher gewöhnungsbedürftig aber gar nicht so schlecht. (Eigentlich wollte ich ja ein Omelett, aber wegen Sprachproblemen wurde dann halt Gemüse daraus ?)
Hingegen mit dem kalten, süssen Milchkaffee oder Milchtee haben wir uns schnell angefreundet – der schmeckt herrlich erfrischend!
Um die Thailändische Küche besser kennen zu lernen haben wir einen Kochkurs besucht. Wir haben viel gelernt dabei und natürlich wunderbar gegessen. Wir können diesen Kochkurs nur wärmstens empfehlen.
Sehr genossen haben wir auch die Marktbesichtigung mit unserer Kochlehrerin Suwannee Kwan Cheablam. Sie zeigte und erklärte uns nicht nur alles, sondern kaufte uns auch viele Kleinigkeiten zum probieren. Zum Beispiel frittierte Bananen und frittierte Süsskartoffeln.
Auf dem Markt kauften wir auch die nötigen Zutaten für unser Mittagessen. Ausser Reis und Kräuter – die hat sie selber im Garten hinter dem Haus.
Ihre Küche war ganz toll eingerichtet, mit einer Kochstelle für jeden Schüler. Wir waren an diesem Tag jedoch nur zu zweit.
Wir bereiteten ein wunderbares 4-Gänge-Menu zu:
Süss-saure Suppe mit Crevetten
Knackiges Gemüse
Poulet mit grünem Curry und Reis
Bananen in Kokosmilch gekocht
Diese Rezepte möchte ich dir natürlich nicht vorenthalten, wie gesagt sind sie von Suwannee Kwan Cheablam und sind ab nächster Woche hier im Blog zu finden.
Ich habe immer auch eine mögliche vegetarische Variante hinzugefügt.
Viel Spass beim nachkochen!