Koriander/Cilantro – zwei Gewürze aus einer Pflanze
Es gibt ja Gewürze, die schmecken nicht allen!
Koriander ist auch eines dieser Gewürze – entweder du liebst es, oder du hasst es.
Vor allem am Geschmack der Koriander-Blätter scheiden sich die Geister. Die einen lieben ihren charakteristischen Geschmack, die andern behaupten, sie schmecken nach Seife und finden es unmöglich.
Mehr als einmal habe ich die Geschichte gehört, dass ein Gericht im Restaurant zurückgegeben wurde, weil angenommen wurde, dass das Geschirr nicht richtig gespült wurde und «alles noch nach Seife schmeckte».
Koriander ist eine Pflanze aus dem Mittelmeerraum und dem Kaukasus und sie ist schon etwa seit 3000 Jahren bekannt
Die Blätter sind ähnlich wie die der glatten Petersilie.
Der Geschmack hingegen ist gar nicht vergleichbar. Heutzutage wird Koriander auf der ganzen Welt angebaut, insbesondere in Russland, Indien, Nordafrika, Mittel- und Südamerika. Du kannst es sogar im eigenen Garten ziehen.
Als Gewürz wird sowohl das Blatt als auch der Samen verwendet (botanisch gesehen ist er die Frucht)
Die Blätter werden in thailändischen, indischen, nordamerikanischen, mittel- und südamerikanischen Gerichten (wo er Cilantro genannt wird) verwendet.
In Thailand wird sogar die Koriander-Wurzel zum Kochen verwendet.
Die Koriander-Blätter schmecken wirklich leicht «seifig» und dieser Geschmack bleibt lange im Mund haften.
Typischerweise werden sie für Salate, Gemüse und Fischgerichte verwendet.
In Costa Rica, aber auch in anderen südamerikanischen Ländern, werden nur die Blätter, nicht aber die Samen gebraucht. Sie bereiten ein typisches Gericht namens Ceviche zu. Es besteht aus rohem Fisch der in einer Sauce aus Limette, Salz, Pfeffer und Korianderblättern mariniert wird.
Die Samen werden in indischen, aber auch in verschiedenen europäischen Gerichten verwendet, besonders in Griechischen und Nord-Europäischen.
Die Koriander-Samen schmecken nach Orange und Salbei
Sie können für die Zubereitung von Sauerkraut, Hülsenfrüchten, Kohl, Brot, Braten, Hackfleischbällchen, aber auch für Fisch verwendet werden. Koriandersamen sind auch in der Mortadella, in zahlreichen Aperitifs und Likören, in Essiggurken und in Waadtländer Würsten (Schweizer Spezialität aus dem Kanton Waadt) enthalten. Ausserdem ist Koriander oft ein Bestandteil verschiedener Gewürzmischungen (zum Beispiel in Ras el Hanouth, Garam Masala und Curry).
Koriandersamen geben auch verschiedenen Sprudelgetränken Geschmack.
Am intensivsten schmeckten Koriandersamen, wenn sie vor dem Gebrauch frisch gemahlen werden. Das geht am besten im Mörser. Allerdings ist es nicht ganz einfach, weil die faserigen Schalen sich nicht leicht mahlen lassen und dann als harte Stückchen etwas störend sind.
Leichter mahlen lassen sie sich, wenn sie geröstet werden. Dabei wird auch der Geschmack verstärkt. Geröstet wird bei kleiner Hitze, um das Gewürz nicht zu verbrennen.
Wenn du Korianderkraut nicht magst, lohnt es sich auf jeden Fall, Koriandersamen zu probieren!
Was magst du lieber, die Blätter oder die Samen?