Clafoutis – crèmig und reichhaltig
Ich wohne ja im Tessin, das heisst in der italienischsprachigen Schweiz, aufgewachsen bin ich aber in der Nähe von Zürich. Das heisst, mein kulinarisches Erbe ist von der Deutschschweiz geprägt. Zu Hause verwendeten wir Butter, statt Olivenöl, das war damals bei uns überhaupt noch nicht so bekannt. Von mediterraner Küche war keine Spur, vieles wurde mit einer Sauce verfeinert. Kartoffeln wurden den Teigwaren vorgezogen. Zum Abendessen gab’s oftmals etwas Süsses; Birchermüesli, Griessbrei mit Früchten, Milchreis oder reichhaltige Wähen. Dazu Milchkaffee – für jeden Tessiner einen Graus.
Inzwischen lebe ich seit fast dreissig Jahren im Tessin und habe natürlich einiges an Tessiner Mentalität – und Esskultur angenommen. Aber manchmal kann ich meine Herkunft nicht verleugnen und meine Vorliebe für etwas schwereres Essen drückt durch. Vor allem bei den Desserts. Nur mit Früchten zum Dessert kann ich nicht so viel anfangen, da muss schon noch etwas reichhaltigeres dran – Rahm zum Beispiel. Deshalb verändere ich die meisten Fruchtdessert-Rezepte. Was dann allerdings meinem Mann nicht immer schmeckt, aber da muss er einfach durch ?.
Reichhaltige Fruchtdesserts
Fruchtwähen mag ich besonders wegen ihrem crèmigen, weichen Guss. Der «Guss» ist die Sauce, welche auf den Teig, der mit Früchten belegt ist gegossen wird. Das Wähen-Rezept kommt dann in einem anderen Post.
Clafoutis – Wähen ohne Boden
Kürzlich habe ich aber die Clafoutis entdeckt. Das sind sozusagen Wähen ohne Boden. Also nur Früchte und Guss – ein Genuss.
Ursprünglich kommen die Clafoutis aus Frankreich und zwar wurden Kirschen dazu verwendet. Nach und nach haben sich aber auch andere Früchte in die Clafoutis geschlichen. Zum Beispiel Zwetschgen, Pflaumen, Aprikosen oder Pfirsiche. Du kannst da ganz nach eigenen Vorlieben wählen. Ich mag Pfirsiche oder Aprikosen und für das heutige Rezept habe ich Aprikosen gewählt.
Eine schnellere Variante
Wenn du in Eile bist, kannst du auch gefrorene Früchte verwenden. Die geben dann allerdings mehr Saft ab und somit wird der Teig dünner. Besser ist es die Früchte aufzutauen und den Saft abzugiessen. Du kannst ihn trinken oder für einen Smoothie brauchen.
Hier also mein Rezept für Clafouti – crèmig und reichhaltig ?
Clafouti
Ingredients
- 20 - 30 Aprikosen
- 1 EL Mandelstifte
- 4 dl Rahm für eine leichtere Variante 2 dl Rahm/2 dl Milch
- 3 Eier
- 100 g Zucker
- Vanillesamen einer halben Vanilleschote
- oder 100 g Vanillezucker anstelle von Zucker und Vanillesamen
- 70 g Mehl
Instructions
- Backofen auf 180 °C vorheizen
- Die Auflaufform mit Butter ausstreichen und mit Zucker ausstreuen. Aprikosen waschen, halbieren und entsteinen und mit der Schnittfläche nach oben in die Auflaufform legen. Die Mandelstifte darauf verteilen.
- Rahm, Eier, Zucker, Vanillesamen (oder Vanillezuckeund Mehl gut miteinander verquirlen und sorgfältig über die Aprikosen giessen.
- Im Backofen bei 180 °C circa 30 Minuten backen. Die Clafouti sollte an der Oberfläche golden sein.