Brot-Torte
Hast du auch manchmal Brot übrig, welches du vergisst und dann wird es hart?
Also mir ist das dieses Jahr am Ende der Fonduesaison passiert. Nach dem letzten Fondue blieben die typischen Brotwürfelchen ungegessen und da ich immer versuche die Resten zu verwerten, suchte ich auch dieses Mal nach einer Möglichkeit. Ich kenne nicht so viele Rezepte für Brot-Verwertung, eigentlich nur drei. Eine salzige Brot-Käsetorte, süsse Brot-Ei-Schnitten und eben diese Brot-Torte.
Nach einem Blick in meine Vorratskammer habe ich mich für eine Brot-Torte entschieden. Im Moment habe ich ja etwas mehr Zeit (so von wegen Pandemie und so viel wie möglich zu Hause bleiben), da habe ich meine Vorräte kontrolliert und habe so einiges gefunden, was in diese Torte passt.
Die Brot-Torte ist eine alte Tessiner Spezialität (Südkanton der Schweiz) und wird auch heute noch gerne gegessen.
Man findet sie auf jedem grösseren Markt zum kaufen und jede Familie im Tessin hat ihr ganz spezielles Geheimrezept. Somit gibt es unendlich viele verschiedene Rezepte.
Früher wurde nicht jeden Tag frisches Brot gebacken, sondern nur etwa alle zwei Wochen. Dafür aber in grösseren Mengen. Dadurch gab es natürlich auch viel hartes Brot und somit die Notwendigkeit, etwas daraus zu machen.
Ausser hartem Brot wurden noch andere Zutaten verwendet, welche sowieso im Haus waren. Mandeln oder Nüsse, Pinienkerne, kandierte Früchte und Sultaninen, harte Kekse und manchmal auch ein wenig Grappa. Die Brot-Torte schmeckte auch jedes Mal etwas anders, da vor allem Resten verwertet wurden. Ausserdem kam noch Schokolade oder Kakaopulver rein und natürlich Zucker.
Ich habe immer wieder Kunden, die mich nach Sandelholzpulver fragen, da dies scheinbar auch eine Zutat war. Dieser Brauch ging allerdings etwas verloren. Ich nehme an, weil es so schwierig ist, Sandelholzpulver zu finden. Ich habe es trotzdem ausprobiert, die Torte wurde leicht rot, aber am Geschmack hat sich nichts verändert.
Die Brot-Torte ist innen weich und aussen knusprig
Und eigentlich ist sie am zweiten Tag besser als frischgebacken. Sie schmeckt so gut, dass man eigentlich froh ist, manchmal hartes Brot verwerten zu müssen.
Da ich kandierte Früchte nicht besonders mag, habe ich sie bei meinem Rezept weggelassen. Pinienkerne hatte ich auch nicht und habe sie durch Cashew-Kerne ersetzt. In meinen Kuchen muss aber natürlich ein Gewürz rein, ich habe mich Cassia-Zimt entschieden und für eine Spur Kaffeegewürzmischung, das muss aber nicht unbedingt sein.
Hier noch das Rezept:
Brot-Torte
Zutaten
- 200 g hartes Brot
- 5.5 – 7 dl kochend heisse Milch bei Weissbrot weniger, bei Vollkornbrot mehr
- 60 g Amaretti oder Löffelbisquits oder andere harte Kekse
- 150 g Trockenfrüchte Weinbeeren, oder was du sonst im Hause hast
- 2 Eier
- 1 TL Kassia-Zimt
- 1 TL Kaffeegewürz
- 120 g Rohzucker
- 3 EL Kakaopulver
- 60 g Nüsse gehackt
- 2 EL Pinienkerne ganz oder Cashewnüsse gehackt
Anleitungen
- Ofen auf 180°C vorheizen, Springform von circa 30 cm mit Blechreinpapier belegen und den Rand ausbuttern.
- Brot und Kekse klein schneiden und mit der kochenden Milch übergiessen. 20 Minuten zugedeckt stehen lassen. Dann alles gut mit einer Gabel oder einem Schneebesen mischen.
- Trockenfrüchte, Eier, Gewürze, Zucker, Kakaopulver und Nüsse dazugeben und alles mischen.
- Die Teigmasse in die Springform füllen. Mit den Pinienkernen oder Cashewnüssen belegen. Butterflocken darauf verteilen.
- Bei 180°C circa 50 Minuten lang backen dann Temperatur auf 150 °C reduzieren und noch 20 Minuten fertigbacken