Oolong-Tee – der Unbekannte aus der Teefamilie
Oolong-Tee, der grün-blaue
Oolong-Tee wird, wie der Grüntee oder der Schwarztee aus den Blättern der Camellia sinensis hergestellt. In der traditionellen chinesischen chromatischen Einteilung als grün-blauer Tee bezeichnet. Grün-blau deshalb, weil die – meistens gerollten – Teeblätter wirklich etwas bläulich schimmern.
Traditionell wurden die Teeblätter für den Oolong-Tee gerollt. Sie sahen dann aus wie kleine, schwarze Drachen. Deswegen wurden sie Wu Long genannt, was soviel heisst wie «schwarzer Drachen». Aus Wu Long wurde dann Oolong.
Dieser spezielle Tee wird nur zum Teil oxidiert, das heisst, dass er etwas zwischen Grüntee – und Schwarztee ist.
Teiloxidiert kann heissen, zwischen 15% und 75% oxidiert. Weniger oxidierte Oolong-Tees sind eigentlich immer gerollt, höher oxidierte Oolong-Tees sind als ganze Blatt-Tees erhältlich. Je weniger oxidiert ein Oolong ist, desto mehr erinnert er an einen Grüntee, je höher oxidiert ein Oolong ist, desto mehr erinnert er an einen Schwarztee.
Auch in der Tasse sieht er dementsprechend anders aus. Entweder gelblich, bis hellgrün oder aber kräftig grün bis rötlich.
Oolong-Tee wird vor allem in Taiwan und China hergestellt.
Eine doch ziemlich grosse Produktion von Oolong-Tee gibt es aber auch in Nord-Thailand, nahe des Dreiländereck Thailand, Burma, Laos.
Dort gibt es viele kleine Teeplantagen, von indigenen Minderheiten angebaut, welche jedoch ihre Ernte an zwei grössere Tee-Verarbeiter verkaufen.
Eine davon ist Choui fong, welche einen sehr professionellen Auftritt hat und am Sonntag von vielen Einwohnern von Chiang Rai besucht wird.
Dort hat man eine schöne Aussicht auf die umliegenden Hügel und kann im dazugehörenden Restaurant einen Tee geniessen, zum Beispiel einen herrlichen kalten Milch-Grüntee zusammen mit einem Stück Grüntee-Kuchen, zum Beispiel diesem Grüntee-Crèpes-Kuchen. (den muss ich zu Hause unbedingt ausprobieren ?)
Die zweite Plantage «101» ist noch höher gelegen, ursprünglicher und etwas weniger besucht und hat mir persönlich besser gefallen. Dort habe ich auch Tee degustiert und natürlich gekauft. Sie haben auch eine schöne Auswahl an Tee-Geschirr.
Leider konnte ich bei beiden die Produktion nicht besichtigen, die wunderschön gepflegten Tee-Gärten, die mich an Wellen erinnern, haben mich aber entschädigt. Viele Teepflanzen hatten auch Blüten, welche wunderschön sind.
Ich persönlich mag Oolong, weil er sich «weich» im Mund anfühlt.
Oolong-Tee wird ähnlich wie Grüntee zubereitet.
Er verträgt kein kochendes Wasser, da es ihn bitter macht. Eine Temperatur von circa 80° C ist ideal.
Wenn du möchtest, kannst du den ersten Aufguss nach circa 10 Sekunden Ziehzeit wegleeren à das nennt sich «den Tee waschen». Da das Tein als erstes im Wasser gelöst wird, enthalten die weiteren Aufgüsse weniger Tein und wecken dich somit weniger.
Danach kannst du den Tee 2-3 x aufgiessen und jedes Mal circa 30 Sekunden ziehen lassen.
In der Vergangenheit wurde der Tee wahrscheinlich auch aus Hygiene-Gründen gewaschen, heute ist das jedoch nicht mehr nötig.
Wenn du Grüntee magst, empfehle ich dir wärmstens, auch den Oolong-Tee zu probieren!
Was für Erfahrungen hast du mit Oolong-Tee gemacht?