Pfeffer die keine Pfeffer sind – Sechuan, Timur und Co.
Neben den richtigen Pfeffer-Sorten gibt es auch viele Gewürze, die als Pfeffer bezeichnet werden
In Wirklichkeit aber gar keine Pfeffer sind.
Zum Beispiel der Piment, der Meleguetta-Pfeffer oder der rosa Pfeffer (Baies rose)
Heute möchte ich dir aber den Sichuan-Pfeffer – auch Fagara genannt – vorstellen
Der lateinische Namen für Sichuan Pfeffer ist Zanthoxylum piperitum. Zur Familie Zanthoxylum gehören noch andere Arten die Früchte produzieren die leicht unterschiedlich schmecken.
Allen gemeinsam ist aber die prickelnde Schärfe, die die Zunge leicht betäubt.
Generell haben alle einen Zitrus-Geschmack.
Sichuan mehr zitronig, Timur schmeckt mehr nach Grapefruit.
Speziell ist noch, dass der Geschmack in der Fruchtschale steckt und nicht im Samen. Der wird häufig gar nicht verwendet.
Die Zanthoxylum Arten kommen im ganzen asiatischen Raum vor, Sichuan-Pfeffer kommt aus China, Timur aus dem Tibet und Sansho aus Japan.
Sichuan-Pfeffer kann in der Pfeffermühle gemahlen werden, wird aber oft ganz verwendet.
Er wird in der chinesischen Küche, insbesondere in der Sechuan-Küche, für Gemüse, Schweinefleisch und Ente verwendet und ist Teil der chinesischen “Fünf-Gewürze-Mischung“. Er passt aber auch gut zu Früchten wie Ananas.
Die Pflanze ist strauchartig, kann aber zu einem Baum heranwachsen. Sie hat Dornen am Stamm und an den Zweigen, wie die Rosen. Wenn du ihn ganz verwendest, solltest du ihn daher gut anschauen, um sicher zu gehen, dass keine Dornen drin sind.
Der Strauch gedeiht auch in Europa gut und kann an einem geschützten Ort sogar überwintern.
Ich konnte sogar schon einige eigene Sichuan-Früchte ernten.
Ein anderer Pfeffer-Ersatz, der auch dieses prickelnde Gefühl auf der Zunge hinterlässt, ist der Tasmanische Pfeffer.
Hier noch einen kurzen Überblick über die richtigen Pfeffer-Arten
Davon gibt es viele verschiedene:
Zum Beispiel die unten aufgeführten, die gehören alle zum gleichen Strauch. Werden aber zu unterschiedlichen Reifegraden geerntet und unterschiedlich weiterverarbeitet.
- schwarzer Pfeffer: der ist wahrscheinlich am besten bekannt, scharf, aromatisch
- weisser Pfeffer: nicht jeder mag ihn wegen seines starken Geschmackes
- grüner Pfeffer: gibt einen zitronigen, frischen Geschmack und ist deswegen für Fisch sehr beliebt
- roter Pfeffer: der ist sehr selten und sehr teuer. Er ist aber wunderbar fruchtig-scharf. Wie eine Mischung aus grünem und schwarzem Pfeffer.
Dazu gibt es noch besondere Pfeffer, die zwar nicht Piper nigrum sind, aber auch zu den Pfeffer-Gewächsen gehören
Zum Beispiel:
- Langer Pfeffer: der sieht aus wie ein Weidenkätzchen, ist hart und zwischen 2 und 4 cm lang. Er schmeckt warm, holzig, einhüllend. Probiere doch mal die Zwetschgen-Marmelade mit langem Pfeffer. Ein Genuss!
- Kubeben-Pfeffer: er hat an jedem Korn ein kleines Schwänzchen und schmeckt frisch: wie eine Mischung aus Pfeffer und Kardamom.
- Voatsiperifery: der wilde Pfeffer aus Madagaskar überzeugt mit seinem starken, aromatischen Geschmack. Jedes der kleinen ovalen Pfefferkörner hat ein kleines Schwänzchen. Voatsiperifery wird wild gesammelt und ist deshalb eine Rarität und teuer.
Am besten probierst du einfach die verschiedenen Pfeffer und Pfeffer-Ähnlichen Gewürze aus und entscheidest, welches du am meisten magst.